DEUTSCHER SCHACHBUND e.V. WERTUNGSZENTRALE - KOMMISSION FÜR WERTUNGEN

Wertungsordnung *Auszug der Berechnungsregeln gültig ab 01.01.1995*
Ordnungsbestimmungen zur DWZ-Spielstärkebewertung von Schachspielern in Deutschland

4. BERECHNUNGSREGELN DES DWZ-WERTUNGSSYSTEMS


4.1 Ziel der Ausgestaltung des Wertungssystems
Die Ausgestaltung des Wertungssystems hat zum Ziel, die Spielstärke der 
Schachspieler möglichst genau in den DWZ abzubilden. Dabei mua das 
Wertungssystem einen Kompromia eingehen zwischen der Stabilität der DWZ,
basierend auf den früheren Turnierresultaten, und der Aktualität der DWZ, 
die sich in der aktuellen Turnierleistung widerspiegelt.

4.2 Die Auswertungskomponenten
Die folgenden Komponenten und die dafür angegebenen Abkürzungen werden bei 
den DWZ-Berechnungen verwendet:
Ro
alte Wertungszahl (DWZ) vor dem Turnier{rating old}
Ro
berichtigte (korrigierte) Ausgangswertung
Rn
neue Wertungszahl (DWZ) nach der Auswertung{rating new}
Rc
Durchschnitt der Gegner-DWZ/Gegner-Niveau{average rating of competitors}
Rh
von Ro unabhängige Turnierleistung{rating "H-Zahl"}
Rp
von Ro abhängige Erfolgszahl als Zwischenwert{performance rating}
D
eine Wertungsdifferenz, z.B. Ro - Rc
P
allgemeine Gewinnwahrscheinlichkeit, P 100 = durchschnittlich zu erwartende Gewinnprozente{percentage score}
P(D)
Gewinnerwartung als Punktanteil pro Partie, bezogen auf D gegenüber Ro des jeweiligen Gegners
W
erzielte Punkte, Remis = 0,5{wins}
We
SummeP(D)Punkterwartung im Turnier = Summe aller einzelnen Gewinnerwartungen{wins expected}
n
Anzahl der wertbaren Partien{number of games}
A
Alter eines Spielers = aktuelles Jahr - Geburtsjahr{age}
J
Alterskonstante, nach Jahrgangsstufen gegliedert
E
Entwicklungskoeffizient (siehe Formel 4.9.2)
K
Änerungskonstante (siehe Anhang 1.2.2 und Anhang 2.5)
4.3 Mindestanzahl wertbarer Partien
4.3.1 Spieler mit DWZ
Nur ein Gegner mit vorhandener oder in dem gemeinsamen Turnier erworbener 
DWZ reicht bereits für eine Aktualisierung der Spieler-DWZ aus. Wenn keiner
der Gegner eine DWZ besitzt oder erwirbt, kann keine Folge-DWZ berechnet 
werden.

4.3.2 Spieler ohne DWZ
Eine Erstberechnung für Spieler ohne DWZ ist nur dann möglich, wenn 
einschliealich eventueller Restpartien (siehe 4.4) wenigstens 5 Gegner mit 
Wertungszahlen - vorher vorhanden oder in dem gemeinsamen Turnier 
erworben - vorliegen (Ausnahme siehe 4.7.3.2).

4.4 Restpartien
Wenn die Anzahl der wertbaren Partien eines bisher DWZ-losen Spielers oder 
eines Spielers mit ungültig gewordener DWZ (siehe 6.1.1) unter 5 liegt und 
deshalb für eine erste DWZ-Berechnung nicht ausreicht, so werden die 
Ergebnisse und die Gegner-DWZ gesammelt. Sie werden als Restpartien bei 
der nächsten Auswertung eingerechnet, falls sie nicht vorher ungültig 
geworden sind (siehe 6.1.1).

4.5 Die Gewinnerwartung P(D)
Die Gewinnerwartung wird nach der Normalverteilung angenommen. Sie kann im 
Anhang unter Anhang 2.1 der dort nur zweistellig genauen 
Wahrscheinlichkeitstabelle entnommen werden, und zwar gleichzeitig für 
den stärkeren wie auch der Ergänzungswert für den schwächeren Spieler.

4.6 Die Punkterwartung We
Die Punkterwartung eines Spielers in einem Turnier errechnet sich als die 
Summe aller einzelnen Gewinnerwartungen P(D), die sich aus der eigenen DWZ 
des Spielers und den einzelnen Ro jedes Gegners ergeben. Sie gibt also an, 
welcher Erfolg (auf der Basis Sieg = 1, Remis = 1/2, Verlust = 0 Punkte) 
in einem Wettbewerb aufgrund der aktuellen, als konstant angesehenen DWZ 
des Spielers und seiner Gegner insgesamt zu erwarten ist: We = SummeP(D)
Bei nur einer Partie ist die Punkterwartung natürlich gleich der 
Gewinnerwartung. Liegen die tatsächlich erzielten Gewinne über der 
Punkterwartung, so verbessert ein Spieler seine DWZ, d.h. diese erhöht 
sich; sind die Gewinne niedriger, so wird auch die DWZ absinken.

4.7 Die Berechnung der Punkterwartung
4.7.1 We für Spieler mit vorhandener DWZ

4.7.1.1 alle Gegner haben vor Turnierbeginn eine DWZ
Dies ist der einfachste Fall einer We-Ermittlung. Die Verfahrensweise geht 
aus 4.5 und 4.6 eindeutig hervor.

4.7.1.2 ein Teil der Gegner ist vorher ohne DWZ
Die Berechnung von We für solche Spieler wird zurückgestellt. Zunächst wird
versucht, so viele erste DWZ für die Gegner ohne Wertung zu ermitteln, wie 
es nach den Regeln möglich ist (siehe 4.7.2). Erst danach wird We errechnet,
und zwar aus den DWZ derjenigen Gegner, die bereits vor dem Turnier eine 
DWZ besaaen, als auch von denjenigen, die erst durch das betreffende Turnier
zu einer ersten anwendbaren DWZ gekommen sind. Dazu gehören alle neu 
erfaaten Spieler der 1. Zusatzstufe, während die der 2. Zusatzstufe nur bei
ihren unmittelbaren DWZ-Gegnern eingesetzt werden dürfen. Die Resultate 
gegen die übrigen Gegner ohne DWZ können nicht berücksichtigt werden.

4.7.2 We für bisher ungewertete Spieler
4.7.2.1 alle Gegner haben vor Turnierbeginn eine DWZ
Hierbei mua ein anderes Verfahren als vorher angewandt werden, weil 
unmittelbar keine Spielstärkedifferenzen gebildet werden können und auch 
We logischerweise nicht bestimmbar ist. Folgende Schritte sind 
erforderlich:

4.7.2.1.1 Ermittlung eines Ausgangswertes
Zu der bestimmten durchschnittlichen Gegnerspielstärke (Rc = SummeRo / n)
wird anhand des erzielten Ergebnisses der zugehörige Wertungsunterschied
 D nach Tabelle Anhang 2.2 oder Tabelle Anhang 2.3 in Anrechnung gebracht 
und ein erster DWZ-Näherungswert erhalten (Ro ~ Rc + D).

4.7.2.1.2 Extremresultate
Erzielt ein ungewerteter Spieler 0% oder 100% der möglichen Punkte, so ist 
seine Spielstärke aus diesen Turnierleistungen nicht bestimmbar.
Für solche Fälle gilt dann: Rp = Rc - 677 bzw. Rp = Rc + 677

4.7.2.1.3 Verbesserte erste DWZ durch Iteration
Die genaue Ermittlung der ersten DWZ eines Spielers erfolgt durch ein 
Konvergenzverfahren (Iteration). Mit dem Näherungswert (siehe Abschnitte 
zuvor) kann über die Wertungsdifferenzen zu den Ro der Gegner zunächst 
jedes einzelne P(D) und aus deren Addition We bestimmt werden. Dieses wird 
von W - den tatsächlich erzielten Gewinnen - abweichen. Dieser Unterschied 
in den Punkten (W - We) wird durch die Anzahl n der Partien geteilt. 
Zum Ergebnis wird 0,500 addiert: P(D) - Durchschnitt = (W - We) / n + 0,500
Mit Hilfe der Tabelle Anhang 2.2 wird dieser P(D) - Durchschnitt in einen 
mittleren Wertungsunterschied D umgewandelt, mit dem der ursprüngliche 
Ro-Wert des Spielers korrigiert wird:  Ro' = Ro + D
Der verbesserte Wert wird erneut demselben Rechenverfahren unterworfen, 
und das Ganze wird so lange wiederholt, bis W und We gleich sind.
Die Iteration ist dann abgeschlossen und das verbesserte erste Ro des 
Spielers gefunden. Hierbei hat es sich aber nur um eine individuelle 
Teiliteration gehandelt, wenn vorher ungewertete Spieler als Gegner mit 
DWZ-Erstberechnungen berücksichtigt wurden.

4.7.2.2 Gegner erwerben im Turnier ebenfalls erste DWZ
Wenn mehrere erste DWZ ermittelt worden sind, so beeinflussen sie sich 
bei weiteren Rechnungen und Iterationen (siehe 4.7.2.1.3) gegenseitig, 
das wird letztlich durch eine Gesamtiteration (siehe 4.7.4) ausgeglichen.

4.7.3 Abbruch der Auswertungskette
Die Möglichkeit, neu errechnete Erst-DWZ wie vorher vorhandene Ro anderer 
Teilnehmer zur Ermittlung weiterer Erst-DWZ anzuwenden, wird nach zwei 
Stufen abgebrochen.

4.7.3.1 Erste DWZ der 1. Zusatzstufe
In der ersten Stufe bekommen nur diejenigen Spieler ohne Wertung eine DWZ, 
die unmittelbar 5 Gegner mit etablierten DWZ aufweisen können. 
Diese DWZ (bzw. deren durch Korrekturen verbesserten Werte) flieaen bei 
allen Gegnern unmittelbar in die Berechnungen ein oder werden als 
Restpartien gespeichert.

4.7.3.2 Erste DWZ der 2. Zusatzstufe
In der zweiten Stufe werden auch die in der ersten Stufe erhaltenen 
Erst-DWZ (die noch keiner Iterationsbehandlung unterzogen sein müssen) zur 
Auffüllung auf mindestens 5 DWZ-Gegner eingesetzt, um so weitere, 
zusätzliche Erst-DWZ zu erhalten. Mit deren da bei verwendeten Gegnern 
erfolgt wiederum eine Rückkopplung. Alle anderen Gegner der Erst-DWZ-Spieler
der 2. Stufe bleiben von der Anwendung dieser DWZ ausgeschlossen; es gibt 
also auch keine zusätzlichen Restpartien.

4.7.4 Gesamtiteration
Für alle Spielertypen, die unter 4.7.2.1 und 4.7.2.2 aufgeführt sind 
(ausgenommen also die unter 4.7.1.1 und 4.7.1.2) wird zum Abschlua nach dem
Einbeziehen aller verwendbaren Partieresultate eine Gesamtiteration bis zur
Konstanz der Einerstellen durchgeführt. Dabei können sich zunächst bei jedem
Iterationsschritt die Wertungszahlen jedes einzelnen Spielers ohne DWZ ändern.

4.7.5 Vervollständigung der Auswertung
Nachdem nun alle infragekommenden DWZ vorliegen, kann auch die 
bei 4.7.1.2 zurückgestellte Auswertung für die Spieler mit vorhandener DWZ 
vorgenommen werden. 

4.7.6 Sonderwertung
Für jeden Spieler mit mindestens 5 wertbaren Partien wird ein Rp berechnet:
Rp = Ro + 800 x(W - We ) / n
Wenn bei einem Spieler Rp um 200 Punkte höher als Ro ist, dann wird bei 
seinen Gegnern zur Berechnung von Rn und Rh dieses Rp anstelle von Ro 
eingesetzt. Falls mindestens eine Sonderwertung auftritt, wird das Turnier 
mit dem ersetzten Ro neuberechnet. Hierbei neu auftretende Sonderwertungen 
bleiben unberücksichtigt.

4.7.7 Restliche Spieler
Für die übrigen Spieler, die bei einer Auswertung nicht einbezogen werden 
können, werden die verwendbaren Spielergebnisse als Restpartien gespeichert,
 d.h. die Resultate gegen alle Gegner mit etablierten DWZ oder solchen in 
der 1. Zusatzstufe erworbenen. Die Ergebnisse von ungewerteten Spielern, 
die nur Gegner mit DWZ aus der 2. Zusatzstufe und sonst keine anderen 
Gegner mit gültigen DWZ hatten, bleiben unberücksichtigt und werden verworfen.

4.8 Die Berechnung der Turnierleistung Rh
Die Leistung eines Spielers in einem bestimmten Turnier wird durch eine von
der alten DWZ unabhängige Leistungswertung Rh zum Ausdruck gebracht.
Für Spieler mit vorher vorhandener DWZ gilt:

Für Spieler ohne DWZ gilt:
Das erhaltene Rh eines Spielers mit DWZ entspricht dem Rn eines bisher 
DWZ-losen Spielers. Für Spieler ohne bisherige DWZ gilt: Rh = Rn.

4.9 Die Berechnung der Folge-DWZ
4.9.1 Die Berechnungsformel
Bei Spielern, die bereits eine DWZ besessen haben oder auch ein FIDE-Rating
bzw. eine anerkannte, vergleichbare nationale Wertung, wird die alte 
Wertungszahl Ro mit Hilfe der errechneten Punkterwartung We und einem 
Entwicklungskoeffizienten E in die neue DWZ = Rn umgerechnet:
  Rn = Ro + 800  ( W - We ) / ( E + n )

4.9.2 Der Entwicklungskoeffizient E
Nach der folgenden Formel wird der Entwicklungskoeffizient E separat für 
jeden Spieler berechnet, und zwar variierend nach dessen Spielstärke und
Alter:  E = ( Ro / 1000 )^4 + J
Hierin gilt:  Alter  J
 Jugendliche bis 20 Jahre          5
 Junioren von 21 bis 25 Jahre     10
 alle Spieler über 25 Jahre  15

E bewirkt eine stärkere Berücksichtigung der neuen Spielerfolge bei 
jüngeren Spielern und bei solchen mit niedriger DWZ, eine geringere in den 
umgekehrten Fällen. Für E gibt es folgende Begrenzungen: 
 E<5 x Index (Index "0" = "1") und E  30
Demnach liegen die Werte zwischen 5 und 30. E ist stets ganzzahlig gerundet
anzuwenden. Es kann aus Tabelle Anhang 2.4 entnommen werden.

4.9.3 Erhöhung des Indexes
Zum Abschlua aller Wertungsvorgänge wird der jeder DWZ anhängende 
Turnierindex um 1 erhöht, selbst wenn bei einem Spieler nur eine Partie zur
Anrechnung gekommen ist. Als Ro eingehende Werte aus Fremdsystemen werden 
vor der Auswertung mit dem Index "0" gekennzeichnet, danach mit "1" 
(siehe 4.9.2 E-Begrenzung). Bei bisher ungewerteten Spielern werden die 
berechneten Rh-Werte durch Anhängen des Indexes "1" zur ersten DWZ.

4.10 Die richtige zeitliche Einordnung
Verspätet bzw. parallel ausgewertete unterschiedliche Turniere oder die 
nachträgliche Berichtigung von Fehlern machen es zur Erfüllung der in 3.2.4
festgelegten richtigen Auswertungsreihenfolge notwendig, nachträglich 
zusätzliche oder geänderte Auswertungen einzufügen (siehe jedoch 6.3). 
Dies ist nur dann in einwandfreier Weise möglich, wenn folgende Daten 
bekannt sind:
Eine Korrekturmaanahme für einen einzelnen Spieler führt nicht 
notwendigerweise zur Neuberechnung des betreffenden Turniers.

4.10.1 Verwendung von We
4.10.1.1 Normalfall einer Einfachkorrektur
Wenn die einzelnen Partie-Ergebnisse nicht vorliegen, mua mit 
Durchschnittswerten gerechnet werden, was jedoch bei den vorauszusetzenden 
geringeren Ro-Differenzen keine Qualitätseinbuae bedeuten wird.
Zunächst wird aus We / n die durchschnittliche Gewinnwahrscheinlichkeit P 
 ( x 100 = theoretisch zu erwartende Gewinnprozente) errechnet. Mit dieser
erhält man aus der Tabelle Anhang 2.2 die zugehörige Wertungsdifferenz D. 
Addiert man D zu Ro (bei weniger als 50%igem Gewinn) oder subtrahiert man 
es davon (bei mehr als 50%igem Gewinn), so erhält man Rc, die 
durchschnittliche Spielstärke der Gegner.
Von dem neu einzusetzenden, richtigen Ro-Wert wird das errechnete Rc 
subtrahiert und die erhaltene Wertungsdifferenz D liefert über Tabelle 
Anhang 2.1 jetzt umgekehrt die korrigierte durchschnittliche 
Gewinnwahrscheinlichkeit P. Diese, mit n multipliziert, ergibt das neue, 
verbesserte We, mit dem dann auf die übliche Weise das nun richtige Rn 
bestimmt wird.

4.10.1.2 Durchführung von Folgekorrekturen
Sind nach der fehlenden oder zu korrigierenden Auswertung bereits 
mehrere Folgeauswertungen durchgeführt worden, so müssen diese der Reihe 
nach mit dem korrigierten Ro aus der jeweils davor liegenden Wertung nach 
dem beschriebenen Verfahren verbessert werden, bis auch die aktuelle 
Wertung einwandfrei ist.

4.10.1.3 Spezialfälle bei Anfangswertungen
Bei Erstauswertungen ist die Bestimmung von We nicht möglich. 
Liegen durch Parallelberechnung zwei Anfangswerte mit jeweiligem Index = 1 
vor, so bleibt die dem zuerst beendeten Turnier zugeordnete Berechnung 
bestehen. Mit dem hierbei erhaltenen Ro mua eine normale Neuberechnung des 
Folgeturniers vorgenommen werden. 
Handelt es sich bei den Parallelberechnungen um Zusammenfassungen mehrerer 
Teilergebnisse und Restpartien, bei denen die zeitlichen Zuordnungen 
unbekannt oder gänzlich durcheinander geraten sind, so wird die gültige DWZ
durch gewichtetes Mitteln anhand der gespielten Partienzahlen n1, n2 .... nx
aus mehreren vorliegenden Ro bestimmt. 
Wurden bei einer Erstauswertung zeitlich davorliegende, zum 
Auswertungstermin aber noch gültige Restpartien irrtümlich nicht 
mitverwendet, so mua die Erstauswertung unter Einbeziehen dieser 
Restpartien wiederholt werden.

6. ERGÄNZENDE BESTIMMUNGEN 
6.1 Wertungszahlen
6.1.1 Gültigkeit von DWZ und Restpartien
DWZ verlieren ihre Gültigkeit nach 5 Jahren, Restpartien werden 
nach 2 Jahren verworfen.

6.1.2 Wertungszahlen anderer Systeme
Für (insbesondere ausländische) Spieler ohne DWZ können FIDE-Rating-Zahlen 
oder nationale Wertungszahlen aus entsprechenden aktuellen Listen unter der 
Voraussetzung entnommen werden, daa sie von der Wertungszentrale nach 
vorhergehender Prüfung als vergleichbar eingestuft wurden. Es ist in 
solchen Fällen darauf zu achten, ob die Wertungszentrale des DSB besondere 
Umrechnungsformeln vorgeschrieben hat. Rn wird dann als DWZ weitergeführt.
Bezüglich des Indexes siehe 4.9.3.
Bei der zentralen Datenbank wird unter Verband 20 eine besondere 
Ausländerdatei mit denjenigen Spielern geführt, die an Turnieren mit DWZ-
Auswertung teilgenommen haben, aber nicht Mitglied eines Vereins im DSB sind.

6.1.3 Eigenangaben
Eigenangaben von Spielern bezüglich ihrer Wertungszahl müssen überprüft 
werden. Ist dies nicht möglich, werden solche Spieler wie ungewertete 
behandelt.

6.1.4 Schachcomputer
DWZ für Schachcomputer werden nicht geführt. Partieresultate gegen Computer
werden gestrichen.

6.2 Turniervoraussetzungen
6.2.1 Gebietsbegrenzung
Grundsätzlich werden nur Turniere ausgewertet, die auf dem Gebiet der 
Bundesrepublik Deutschland ausgetragen worden sind. Über Ausnahmen 
entscheidet vor Turnierbeginn die Wertungszentrale des DSB. Auaerdem werden
ausländische Turniere ausgewertet, zu denen der DSB offiziell Teilnehmer 
entsendet.

6.2.2 Bedenkzeiten
Eine Gesamtbedenkzeit von mindestens 2 Stunden pro Spieler und Partie ist 
grundsätzlich Voraussetzung, unabhängig von der Festlegung der 
Zeitkontrollen. Lediglich für Jugendmeisterschaften gilt eine davon 
abweichende Regelung: eine Stunde Mindestbedenkzeit pro Spieler und Partie
für die Klasse U 15 (nur C-Jugendliche oder jüngere) bzw. mindestens
 30 Minuten für die Klassen U 13 und U 11 (D- und E-Jugend). Hiervon sind 
keine Ausnahmen zugelassen.

6.2.3 Turnierarten
Neben dem Auswertungsauftrag für die unter 3.2.2 genannten Turniere sind 
zwei weitere Arten von besonderer Wichtigkeit.

6.2.3.1 Vereinsturniere
Die möglichst fortlaufende Auswertung von Vereinsturnieren ist dringend 
erwünscht. Die Entscheidung darüber treffen die Vereine selbst. Der 
Wertungsreferent geht davon aus, daa jedes Vorstandsmitglied eines Vereins 
zur Auswertungsveranlassung befugt ist und Fortsetzungen in den Folgejahren
gewünscht werden. Neue Vereinsmitglieder sind über die geübte 
Auswertungspraxis vom Verein zu informieren (siehe 7.6.1.1).

6.2.3.2 Offene und Einladungsturniere
Über die Auswertung von offenen und Einladungsturnieren entscheiden die 
Veranstalter, die bereits in der Ausschreibung - jedenfalls aber 
rechtzeitig vor Turnierbeginn - die spätere Einreichung zur DWZ-Auswertung 
öffentlich bekanntzugeben haben (siehe 7.6.1.1). Sie haben sich auch an den
Kosten für die DWZ-Auswertung zu beteiligen (siehe 2.5.2 und 7.3.4).

6.2.3.5 Zweikämpfe
Wenn beide Spieler eines Zweikampfes vorher DWZ besitzen, wird das Ergebnis
in analoger Anwendung der Regeln ausgewertet. Es kann keine Berücksichtigung
erfolgen, wenn einer der Gegner ungewertet war, weil der andere selbst bei 
jedem beliebigen Ergebnis unter Einrechnen der 1. DWZ seines Kontrahenten 
keine Spielstärkeänderung erfährt.

Anhang 1.2 Alternativberechnung von Rn
Anhang 1.2.1 Unter Verwendung des Zwischenwertes Rp
Auaer nach 4.9.1 kann auch mit der nachstehend aufgeführten Formel ein 
identischer DWZ-Folgewert errechnet werden:
  Rn = (Ro x E + Rp x n) / (E + n)
Der in der Formel verwendete Zwischenwert Rp - die sogenannte 
Erfolgszahl - ähnelt der Turnierleistung Rh, ist aber nicht wie diese von 
dem eigenen Ro des Spielers unabhängig. Er ist als rechnerische 
Zwischengröae für den beschriebenen Zweck erforderlich und ist die Basis 
zur Durchführung von Sonderwertungen (siehe 4.7.6 und Anhang 1.1.9) und 
Iterationen (Anhang 1.1.5).
Nachdem We nach 4.7 im Einzelfall errechnet worden ist, ergibt sich Rp 
daraus nach:  Rp = Ro + 800 (W - We) / n

Anhang 1.2.2 Unter Verwendung der Änderungskonstante K
Wie mit den Formeln nach 4.9.1 und Anhang 1.2.1 kommt man auch mit der 
weiteren folgenden Formel zum selben DWZ-Folgewert: Rn = Ro + (W - We) K
Die Änderungskonstante K ist vom Entwicklungskoeffizienten E (siehe 4.9.2)
abgeleitet und bewegt sich zahlenmäaig zwischen 26 und 133.
  K = 800 / (E + n) bzw. E = 800 / K - n
Analog zum E gibt es für K entsprechende Begrenzungen:
  K > 800 / (5 x Index + n) bzw. K > 800 / (30 + n)

Anhang 1.3 Überschlagsrechnungen
Ohne Computeranwendung sind die korrigierenden Iterationsrechnungen 
ziemlich aufwendig, also nur mit erheblichem Zeitaufwand von Hand 
durchführbar. Es lassen sich aber für nicht offizielle Zwecke 
einfachere - allerdings weniger präzise - Überschlagsrechnungen durchführen,
insbesondere dann, wenn die DWZ-Unterschiede zwischen den Gegnern nicht 
übergroa sind, und wenn die Punktausbeute zwischen etwa 20 bis 80 Gewinn-% 
liegt. Auaerdem wird statt mit den DWZ-Einzeldifferenzen zwischen den 
Gegnern mit dem DWZ-Durchschnittswert Rc der Gegner gerechnet. Spieler, 
deren erste DWZ erst in der regulären Auswertung ermittelt werden können, 
müssen jedoch unberücksichtigt bleiben.
Als maximale DWZ-Differenz zwischen zwei Gegnern wird 350 zugelassen. Ist 
dieser Wert höher, wird er also auf 350 begrenzt.
Hat man die Tabelle der Gewinnwahrscheinlichkeiten nicht zur Hand, so kann 
man innerhalb des genannten Prozentbereichs folgendermaaen zu brauchbaren 
Werten kommen:
D = (W / n-0,5)x 800 oder D = (Gewinn % - 50)x 8 oder D = (100 W / n)x 8-400

Anhang 2 TABELLEN
Anhang 2.1 Wahrscheinlichkeitstabelle
Die unten aufgeführte Wahrscheinlichkeitstabelle für Gewinnerwartungen P(D)
beruht auf der sog. Normalverteilung. Sie ist mit der von der FIDE
verwendeten Tabelle identisch.
Die DWZ-Differenzen ergeben sich aus dem Absolutwert der Differenz zwischen
eigener und gegnerischer DWZ. Ist der zu berechnende Spieler besser als 
sein Gegner, so findet man die Gewinnerwartung P(D) in der Spalte "besser",
im umgekehrten Fall in der Spalte "schlechter". 
DWZ-Diff.P(D) besserP(D) schlechter  DWZ-Diff.P(D) besserP(D) schlechter
  0-3           0,50       0,50        189-197       0,75       0,25
  4-10          0,51       0,49        198-206       0,76       0,24
 11-17          0,52       0,48        207-215       0,77       0,23
 18-25          0,53       0,47        216-225       0,78       0,22
 26-32          0,54       0,46        226-235       0,79       0,21
 33-39          0,55       0,45        236-245       0,80       0,20
 40-46          0,56       0,44        246-256       0,81       0,19
 47-53          0,57       0,43        257-267       0,82       0,18
 54-61          0,58       0,42        268-278       0,83       0,17
 62-68          0,59       0,41        279-290       0,84       0,16
 69-76          0,60       0,40        291-302       0,85       0,15
 77-83          0,61       0,39        303-315       0,86       0,14
 84-91          0,62       0,38        316-328       0,87       0,13
 92-98          0,63       0,37        329-344       0,88       0,12
 99-106         0,64       0,36        345-357       0,89       0,11
107-113         0,65       0,35        358-374       0,90       0,10
114-121         0,66       0,34        375-391       0,91       0,09
122-129         0,67       0,33        392-411       0,92       0,08
130-137         0,68       0,32        412-432       0,93       0,07
138-145         0,69       0,31        433-456       0,94       0,06
146-153         0,70       0,30        457-484       0,95       0,05
154-162         0,71       0,29        485-517       0,96       0,04
163-170         0,72       0,28        518-559       0,97       0,03
171-179         0,73       0,27        560-619       0,98       0,02
180-188         0,74       0,26        620-735       0,99       0,01
                                        >735         1,00       0,00

Statt dieser Tabelle kann auch die folgende hinreichend genaue 
Näherungsformel verwendet werden:
P(D)= 1 / (1 + 10  ^(-D/400))
Hier gilt: D = Differenz zwischen eigener und gegnerischer DWZ.

Anhang 2.2 Wertungsdifferenzen abhängig von den Gewinnprozenten P
Der Gewinnanteil P (percentage score) ergibt sich 
aus P = W / n (= Gewinnprozente / 100), mit W = Summe der erzielten Punkte 
und n = Anzahl der Partien.
Diese Tabelle ist lediglich die Umkehrung der Wahrscheinlichkeitstabelle 
Anhang 2.1. Sie wird nur bei der vereinfachten Auswertung von Spielern 
ohne Wertungszahl zur Ermittlung von Rp benötigt.
  P    D     P    D     P    D     P     D
0,99  677  0,74  184  0,49  -7   0,24   -202
0,98  589  0,73  175  0,48  -14  0,23   -211
0,97  538  0,72  166  0,47  -21  0,22   -220
0,96  501  0,71  158  0,46  -29  0,21   -230
0,95  470  0,70  149  0,45  -36  0,20   -240
0,94  444  0,69  141  0,44  -43  0,19   -251
0,93  422  0,68  133  0,43  -50  0,18   -262
0,92  401  0,67  125  0,42  -57  0,17   -273
0,91  383  0,66  117  0,41  -65  0,16   -284
0,90  366  0,65  110  0,40  -72  0,15   -296
0,89  351  0,64  102  0,39  -80  0,14   -309
0,88  336  0,63   95  0,38  -87  0,13   -322
0,87  322  0,62   87  0,37  -95  0,12   -336
0,86  309  0,61   80  0,36  -102 0,11   -351
0,85  296  0,60   72  0,35  -110 0,10   -366
0,84  284  0,59   65  0,34  -117 0,09   -383
0,83  273  0,58   57  0,33  -125 0,08   -401
0,82  262  0,57   50  0,32  -133 0,07   -422
0,81  251  0,56   43  0,31  -141 0,06   -444
0,80  240  0,55   36  0,30  -149 0,05   -470
0,79  230  0,54   29  0,29  -158 0,04   -501
0,78  220  0,53   21  0,28  -166 0,03   -538
0,77  211  0,52   14  0,27  -175 0,02   -589
0,76  202  0,51    7  0,26  -184 0,01   -677
0,75  193  0,50    0  0,25  -193

Anhang 2.4 Der Entwicklungskoeffizient E
Der Entwicklungskoeffizient wird abhängig von drei Altersstufen und der 
Spielstärke nach den Formeln a, b oder c berechnet, wobei Ro gleich DWZ 
zu Beginn des Turniers ist:
a)  E = (Ro / 1000)4 + 5    für Jugendliche (bis 20 Jahre)
b)  E = (Ro / 1000)4 + 10   für Junioren (21 bis 25 Jahre)
c)  E = (Ro / 1000)4 + 15   für Senioren (ab 26 Jahre)

Die sich daraus ergebenden Werte von E unterliegen nach oben und unten 
Begrenzungen:
E < 30 und E < 5 x Index (hierbei wird Index "0" = "1")

Ro bis 20 J. Ro für 21 bis 25J. Ro für > 25J. Index:1   2   3   4   5   >5
                                                E=
   1 -  840                                     5       5   5   5   5   5
 841 - 1106                                     5       6   6   6   6   6
1107 - 1257                                     5       7   7   7   7   7
1258 - 1367                                     5       8   8   8   8   8
1368 - 1456                                     5       9   9   9   9   9
1457 - 1531      1 -  840                       5      10  10  10  10  10
1532 - 1596    841 - 1106                       5      10  11  11  11  11
1597 - 1654   1107 - 1257                       5      10  12  12  12  12
1655 - 1707   1258 - 1367                       5      10  13  13  13  13
1708 - 1755   1368 - 1456                       5      10  14  14  14  14
1756 - 1800   1457 - 1531       1 -  840        5      10  15  15  15  15
1801 - 1841   1532 - 1596     841 - 1106        5      10  15  16  16  16
1842 - 1880   1597 - 1654    1107 - 1257        5      10  15  17  17  17
1881 - 1916   1655 - 1707    1258 - 1367        5      10  15  18  18  18
1917 - 1951   1708 - 1755    1368 - 1456        5      10  15  19  19  19
1952 - 1984   1756 - 1800    1457 - 1531        5      10  15  20  20  20
1985 - 2015   1801 - 1841    1532 - 1596        5      10  15  20  21  21
2016 - 2045   1842 - 1880    1597 - 1654        5      10  15  20  22  22
2046 - 2073   1881 - 1916    1655 - 1707        5      10  15  20  23  23
2074 - 2101   1917 - 1951    1708 - 1755        5      10  15  20  24  24
2102 - 2127   1952 - 1984    1756 - 1800        5      10  15  20  25  25
2128 - 2153   1985 - 2015    1801 - 1841        5      10  15  20  25  26
2154 - 2177   2016 - 2045    1842 - 1880        5      10  15  20  25  27
2178 - 2201   2046 - 2073    1881 - 1916        5      10  15  20  25  28
2202 - 2224   2074 - 2101    1917 - 1951        5      10  15  20  25  29
  >2224         >2101          >1951            5      10  15  20  25  30

Anhang 2.5 Die Änderungskonstante K
       n=3     4     5     6     7     8     9     10     11

E=5   K=100   89    80    73    67    62    57     53     50
 6     89     80    73    67    62    57    53     50     47
 7     80     73    67    62    57    53    50     47     44
 8     73     67    62    57    53    50    47     44     42
 9     67     62    57    53    50    47    44     42     40
10     62     57    53    50    47    44    42     40     38
11     57     53    50    47    44    42    40     38     36
12     53     50    47    44    42    40    38     36     35
13     50     47    44    42    40    38    36     35     33
14     47     44    42    40    38    36    35     33     32
15     44     42    40    38    36    35    33     32     31
16     42     40    38    36    35    33    33     31     30
17     40     38    36    35    33    32    31     30     29
18     38     36    35    33    32    31    30     29     28
19     36     35    33    32    31    30    29     28     27
20     35     33    32    31    30    29    28     27     26
21     33     32    31    30    29    28    27     26     26
22     32     31    30    29    28    27    26     26     26
23     31     30    29    28    27    26    26     26     26
24     30     29    28    27    26    26    26     26     26
25     29     28    27    26    26    26    26     26     26
26     28     27    26    26    26    26    26     26     26
27     27     26    26    26    26    26    26     26     26
28     26     26    26    26    26    26    26     26     26
29     26     26    26    26    26    26    26     26     26
30     26     26    26    26    26    26    26     26     26
Ist W - We = 1 (+ oder -), so gibt K unmittelbar an, um welchen Betrag 
sich Ro zum Rn hin ändert. Bei anderen Punktunterschieden ist der 
Änderungsbetrag entsprechend.